Ich habe mal in meinen alten Videos gestöbert und bin über eins gestolpert, das mit "wenn das so klappert, ist was nicht in Ordnung" kommentiert wurde. *g* da musste ich damals schon grinsen und jetzt wieder, weil ich diesen Kommentar einfach vergessen hatte. Das Video zeigt Pedro beim "Mähnenkamm kippen":
Abkauen_Mähnenkamm kippen - MyVideo
(boah, mistige Technik! irgendwie nimmt er den einzubettenden Code nicht... hier der Direktlink: http://www.myvideo.de/watch/2780003/Abkauen_Maehnenkamm_kippen)
Ich hab das selber erst durch meinen RL kennengelernt, meine früheren RL haben daran nie einen Gedanken verschwendet. Und wenn man den einschlägigen Dressurforen hier im www Glauben schenken mag, dann kennen wirklich viele Reiter dieses "Phänomen" nicht. Dabei ist es ja eigentlich nur eine logische Konsequenz vom Umstellen eines losgelassenen Pferdes. Im Mähnenkamm befindet sich ja kein Muskel, der verläuft deutlich darunter. Wenn sich das Pferd jetzt nach rechts stellt und sich der Muskel rechts verkürzt und links dehnt, dann muss der Mähnenkamm ja irgendwohin -> er kippt und zwar auf die Seite des verkürzten Muskels. Stelle ich das Pferd um, dehnt sich die zuvor zusammengezogene Muskulatur und der Gegenspieler verkürzt sich -> der Mähnenkamm kippt sprunghaft zur anderen Seite.
Wieso mache ich das überhaupt?
Das Überstellen im Stand (übrigens auch "Abbrechen" genannt. klinkt irgendwie böse) ist ein super hilfreiches Mittel, die Kautätigkeit des Pferdes anzuregen und es zu animieren, im Genick und den Ganaschen loszulassen. Merkt man also, dass das Pferd sich festmacht, Gang runterschalten, anhalten, abkauen lassen. Was ich anfangs während meiner Reitstunden am Rand stand... da muss man echt großen Glauben an seinen RL haben; und die Kommentare der Reitkollegen bleiben natürlich auch nicht aus ;)
Wichtig beim Überstellen ist, dass es durch das Nachgeben der äußeren Hand erreicht wird und nicht durch das Annehmen der inneren Hand. Die innere Anlehnung bleibt weich erhalten, die äußere Hand geht vor bis man die Backe des Pferdes sieht. Reagiert das Pferd auf das Abdrücken der äußeren Hand nicht mit Kauen, nimmt man die Hand etwas höher, um vermehrt auf den Maulwinkel einzuwirken. Dem Abdrücken folgt jedesmal ein großzügiges Nachgeben, um die Kautätigkeit anzuregen. Aufgelöst wird das Ganze, indem man die äußere Hand wieder senkt und *leise* pariert, bis man wieder zur normalen Stellung gelangt.
Wichtig ist, dass der Hals stabil sein muss, wenn man überstellen lässt. Die Stellung soll tatsächlich aus der Ganasche herfolgen und nicht aus dem Widerrist heraus abknicken!
Frohes Knicken
Alexa
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