Sonntag, 30. November 2014

Nachtrag zum Sitz

Ich wollte zum Sitz noch einmal einen Nachtrag schreiben. Zum einen habe ich in den letzten beiden Reitstunden wieder erhellende Aha-Erlebnisse gehabt, und zum anderen habe ich alte Bilder gefunden von meinen und Pedros Anfängen von Seitengängen und Schrittpirouetten.

Vielleicht fangen wir mit Letzterem an.




Die Fotos sind zwar nicht unbedingt für eine Sitzbeurteilung geeignet, weil ich keinen Sattel drauf hatte. Aber man sieht doch deutlich, dass mich diese damals neuen Aufgaben vor eine Herausforderung gestellt haben. Die Kombination ahnungsloser Reiter und unerfahrenes Pferd ist halt einfach nicht sonderlich empfehlenswert. Am deutlichstens ist das Einknicken der Hüfte und eine daraus resultierende Gewichtshilfe in die völlig falsche Richtung. In meinem Standard-Repertoire war ich eigentlich ziemlich sicher im Sitz, wird man aber aus seiner Komfortzone rausgeholt, werden einem unverzüglich die eigenen Unzulänglichkeiten präsentiert.

Der einzige Grund (schätze ich), warum Pedro trotzdem annähernd das macht, was er machen soll ist, weil er ebenso ahnungslos war wie ich und sich halt mal *irgendwie* in Bewegung gesetzt hat.

Wird schon stimmen.

Das ist auch der wesentliche Grund, warum junge Reiter auf alte Pferde gehören: Weil die ihre Sache halt nur dann gut machen, wenn man sie richtig macht. Gleiches gilt aber auch für Reiter wie mich, die bei neuen Lektionen besser auf einem erfahrenen Lehrpferd aufgehoben sind, als auf dem eigenen, der diese Lektionen auch noch nicht kennt.

Wo wir auch schon bei oben genannten, ersteren Punkt wären. In meine letzte Stunde hatte ich ganz viel mentale Vorbereitung mitgenommen, was ich dieses Mal auf jeden Fall besser machen will. Und es hat tatsächlich ziemlich gut geholfen. An den Punkten, wo es das Mal zuvor gehakt hat, wusste ich genau, was ich zu machen hatte und plötzlich lief das Tier auch. In anderen, neuen Situationen, in denen ich merkte, dass ich den Sitz verliere, konnte ich viel schneller eingreifen und mich selbst korrigieren. Resultat war dann natürlich auch, hat man das Pferd besser am Sitz, kann man die Anlehnung feiner gestalten und das Pferd besser auf die Hilfen abstimmen. Manchmal nervt es echt, dass es einem in der Theorie alles glasklar vorkommt, aber wenn man selbst in eine solche Situation kommt, es so unendlich schwer ist, das Gesagte auch in die Praxis zu übertragen.

Es hilft also offensichtlich, sich auf Situationen vorzubereiten, von denen man weiß, dass man sich selbst schwertut. Das zeigt, dass das Reiten nicht mit dem Absteigen des Pferdes aufhört! Sich unermüdlich mit dem Thema auseinanderzusetzen und das eigene Können zu analysieren und reflektieren ist nicht unerheblich mit dem Reiterfolg verknüpft!

Ein ebenfalls schöner Weg, sich das Leben leichter zu machen, hat Melanie Wimmer auf ihrem Blog erklärt: Unterricht ohne Reitlehrer. Ich hab das immer mal bei einzelnen Lektionen gemacht, oder bei Losgelassenheitsproblemen. Allerdings habe ich eher unterbewusst in mich hineingehorcht, was jetzt mein RL sagen würde.Sich allerdings wirklich aktiv vorzunehmen, sich selbst zu unterrichten, ist zwar unglaublich anstrengend und erfordert echte Selbstdisziplin, das länger als nur mal eine Runde durchzuhalten. Aber es ist auch sehr effektiv, um bekannten Fehlern vorzubeugen oder Sitzfehlern gegenzuwirken! Unbedingt empfehlenswert!

Eure
Alexa

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